Dienstag, 1. April 2014

Das kurze Spiel Teil 1

Das  kurze Spiel ist alles, bei dem nicht voll geschlagen wird. Hierzu gehören Putten, Chippen, Pitchen sowie das Bunkerspiel.
In einer Folge von Beiträgen, möchte ich mit Ihnen tief eintauchen in die jeweiligen Techniken. Ich möchte Ihnen klare Kernkompetenzen der jeweiligen Schlagarten herausarbeiten sowie gängige Irrtümer ausräumen.
Den Anfang dieser sehr interessanten Reihe macht:

Der Chip

Die Encyclopedia Britannica definiert Chip als: “Something small, trivial”. Was soviel heißt wie: “Etwas Kleines, Einfaches“.
Das offizielle Handbuch der PGA definiert Chip als: „Ein Schlag im Annäherungsspiel, bei dem der Ball so ausrollt, wie die Schlagfläche dies vorsieht“.  Zur besseren Verdeutlichung, hier auch die PGA- Definition für den Pitch:“Ein Schlag im Annäherungsspiel, bei dem der Ball stoppt“.
Die Definition lässt erkennen, dass sich das Wort Chip, auf die Art des Ballfluges und nicht auf die technische Ausführung bezieht. Es gibt keine eindeutigen Erklärungen zum Chip, wie eine ideale  Zieltechnik auszuführen ist. Sehr wohl, gibt es tausende von Autoren, die versucht haben, ihre persönliche Version eines Chips darzustellen. Hierbei hielten sich die meisten, an die Schriften vorheriger  Autoren und haben wenig Neues beigemengt. Es entstand ein Sammelsurium überlieferter Tipps, welches als Handlungsanleitung mehr als fragwürdig ist.
Zielführender sind Betrachtungen der Elemente, welche unverzichtbar sind, sowie die Bildung eines Verständnisses individuell gestaltbarer Teile.

Wir fangen am Ball an:

Eintreffwinkel/Schlagfläche: Um einen „sauberen“ Ballkontakt zu erreichen, muss die Schlagfläche an die Unterhälfte des Balles schlagen:

Eintreffen Schlagfläche/Ball 

Sofern der Schläger nicht auf dem Boden „entlanggeschrappt“ wird, sondern in einem beliebigen Schwungbogen verläuft bedeutet dies, dass der Schlägerkopf in einer Abwärtsbewegung an die Unterhälfte des Balls stößt.
Trifft man auf diese Weise den Ball und den Boden gleichzeitig wird ein Bodenabdruck (Divot) des Schlägers  nach dem Ballkontakt entstehen:
Schläger Ball/Boden Kontakt und entstehendes Divot nach Ballkontakt

Der tiefste Punkt eines idealen Schwungverlaufes beim Chip liegt folglich nach dem Ballkontakt, also im Divot. 

Vorsicht Valsch: Alle Versuche „unter den Ball“ zu kommen oder „hoch zu helfen“ …

Was beim"Löffeln" passiert ist in der folgenden Grafik dargestellt:
„Löffelnder“ Eintreffer eines Schlägerkopfes an den Ball, zu früher Boden und oder getoppter Ball

Die Sohle eines Golfschlägers liegt beim geraden Ansetzen nicht plan auf dem Boden auf, sondern ragt mit der vorderen Leitkante (Leading Edge) in die Luft. Der Unterschied zwischen der Leading Edge und der Trailing Edge (hintere Sohlenkante) ist der sogenannte Bounce eines Golfschlägers.


Bounce, leading edge und traing edge

Am tiefsten Punkt des Schwunges hat der Golfer die längste Ausdehnung zwischen linkem Schulterkopf und Schlägerkopf. Das bedeutet also nicht am Ball, sondern danach. Somit ist die Ausdehnung am Balltreffpunkt noch nicht maximal. Der Arm ist zwar lang, aber der Schläger noch schräg in Richtung Ziel geneigt. Aufgrund dieser Neigung (leaning shaft) ist der Schläger auf seiner Unterseite mit einem Bounce versehen.

Leaning shaft im Treffpunkt
Der Bounce eines Schlägers für das Annäherungsspiels variiert. Jedoch verbleibt die Leading Edge am Treffpunkt, trotz  Zielneigung, bei allen Modellen, ein kleines bisschen in der Luft und hindert so den Schläger am unerwünschten Hacken.

Bounce im Treffpunkt Wedge, Sand Wedge

Lesen Sie im nächsten Teil mehr über das kurze Spiel und die Ballposition...

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